Privat / Geschätlich
Privat / Geschätlich

Steinernema Nematoden gegen Pflanzenschädlinge

(Bild: Sebastian Nagel)

Natürlicher Schutz für Pflanzen

In diesem Blog widmen wir uns den winzigen Nützlingen: Steinernema Nematoden. Sie schützen Garten- und Gewächshauspflanzen vor Schädlingen.

Wir stellen den Nützling vor. Was er kann, was ihn besonders und so effektiv macht.

Außerdem gucken wir uns ein paar Schädlinge an, die auf dem Speiseplan der Nematoden stehen und den Schaden, den sie anrichten.

 

Abgestorbene Pflanzenteile

Unsere Pflanzen und unser Garten sind uns wichtig. Hier schöpfen wir Kraft oder erfreuen uns am Anblick. So sehr wir manches Summen und Krabbeln genießen, mit allen Insekten wollen wir unsere Pflanzen nicht teilen.

Manche Schädlinge legen einen zu großen Appetit für unsere Pflanzen an den Tag. Die Schädlinge, gegen die die Nematoden helfen, fressen Wurzeln an und vertilgen Blätter. Zurück bleiben geschwächte und angenagte Pflanzen, samt brauner, nekrotischer Stellen oder deformierter Blättern.

Damit die Pflanzen weiterhin in gesundem Grün strahlen, gibt es eine mögliche, effektive und winzige Lösung: Steinernema Nematoden.

 

Was sind Steinernema Nematoden?

Nematoden sind kleine Älchen, die sich parasitär ernähren. Sie kommen natürlich im Boden vor und einige Arten werden als Nützlinge eingesetzt, weil, naja, sie so extrem nützlich sind.

Sie werden auch als Fadenwürmer bezeichnet und sind etwa 0,1-0,6 mm groß, daher kaum sichtbar.

Wogegen helfen sie? Gegen Engerlinge (Käferlarven), Ameisen, Stechmückenlarven, Maulwurfsgrillen, Thripse, Minierfliegen, Trauermücken, Raupen von Eulenfaltern, Zünslern und die Larven der Maikäfer.

Der Appetit der Nematoden richtet sich ganz besonders auf die Larven. So bleibt den Schädlingen der Nachwuchs weg. Wie wir noch sehen werden, richten die Larven oft den größten Schaden an Pflanzen an.

Es gibt Nematoden für ganz verschiedene Probleme. Es gibt sogar eine ganz besondere Art, die es auf Nacktschnecken abgesehen hat. Phasmarhabditis hermaphrodita.

Während Nematoden für viele Schädlinge den sicheren Tod bedeuten, sind sie für den Menschen und die Pflanzen ungefährlich.

Wie vermehren sie sich? Nematoden vermehren sich schnell. Dafür müssen die Bedingungen stimmen. Dafür darf die Bodentemperatur nicht zu niedrig sein (über 10C), erfahren wir auf royalbrinkman.de. Nach 2-6 Wochen begibt sich der Nachwuchs bereits auf Futtersuche. Ihre Fortpflanzung läuft parallel zum Nahrungsangebot: Je mehr Schädlinge, desto mehr Nematoden. Irgendwann geht es für die Schädlingspopulation wieder abwärts, dann verringern sich auch die Bestände der Nematoden. Wenn es keine Schädlinge mehr gibt, sterben auch die Nematoden.

Aber wir haben ja gesehen, dass sie ein sehr reichhaltiges Buffet bevorzugen. Richtige Vielfraße! Wenn denen die Nahrung ausgeht, sind der Garten und die Pflanzen ratzekahl frei von Schädlingen. 

Zur Fortpflanzung dringt die Nematode in den Schädling ein und benutzt sie als Brutstätte für zahllose neue Nematoden: 300.000 neue, um genau zu sein, erfahren wir auf Umweltbundesamt.de.

Die Rechnung ist also ganz gut: Minus ein Schädling und Plus 300.000 neue Fadenwürmer. Keine schlechte Bilanz.

Bedingungen für die Ausbringung: Bei Bodentemperaturen von 10-30 °C. Direktes Sonnenlicht vermeiden. Am besten ist der Himmel voller Wolken und hindert die Sonnenstrahlen daran, durchzubrechen. Boden vorher befeuchten und danach bis 14 Tage feucht halten. Am liebsten in Phasen hoher Luftfeuchtigkeit, dann leben sie länger und sind besonders aktiv. Solange es feucht ist, kommen die Nützlinge bis zu 4 Wochen ohne Nahrung aus. Dennoch liegen sie die ganze Zeit gierig auf der Lauer.

Gute Zeiten, die Nützlinge auszubringen, sind daher Frühling und Herbst, April und Mai, September und Oktober. Im Herbst machen sie quasi nochmal eine Grundreinigung vor dem Winter.

Wer sich aber vor den Älchen ekelt, braucht keine Sorge zu haben. Man hat keine Berührungspunkte mit ihnen. Man löst sie einfach in Wasser auf. Dabei sind sie so winzig, dass sie in eine Sprühflasche passen und somit zum perfekten Geschoss werden. Wie eine Knarre lassen sie sich direkt auf die Problemzone abfeuern. Sprühflaschen funktionieren, Gießkannen, aber auch Bewässerungssysteme (Filter größer als 0,3 mm).

Wie gehen die Nematoden vor? Aktive Suche nach Schädlingen. Sie warten nicht lange. Der Hunger treibt sie. Auf geht’s zur Jagd! 

Sie dringen durch Körperöffnungen oder dünne Hautschichten in die Schädlinge ein und scheiden dort Bakterien in deren Blutbahn aus. Diese Bakterien vermehren sich dort sehr schnell und führen in nur wenigen Tagen zum Tod des Insekts. Die Bakterien zersetzen das Wirtstier von innen. Ist es tot, zieht die Nematode weiter. Die Fadenwürmer sind somit Endoparasiten, weil sie in den Schädling eindringen und ihn so lange verwerten, bis dieser tot ist.

Man kann gut verstehen, warum Nematoden aktiv auf die Suche nach Schädlingen gehen, denn diese bedeutet für sie Nahrung und Brutstätte gleichermaßen, erfahren wir auf Royal Brinkman.de

Da die Insekten erst nach 2 Tagen sterben, lässt der Erfolg scheinbar erstmal auf sich warten. Für die, die ungeduldig sind, gibt es aber doch schon etwas zu beobachten. Denn manche Schädlinge verfärben sich, wenn Bakterien deren Blutbahnen verstopfen und sich erste Älchen darin regen. Infizierte Dickmaulrüsslerlarven und -puppen verfärben sich rötlich beziehungsweise bräunlich, Trauermückenlarven weiß bis gelb, erfahren wir auf Ökolandbau.de. Eine Veränderung der Schädlinge ist also sehr bald schon zu beobachten. Zudem werden sie sofort schwächer und weniger aktiv. Klar, im Inneren regt sich einiges.

 

Einige Schädlinge, die die Nematoden zur Strecke bringen

Was sind Engerlinge? Engerlinge sind Käferlarven, die die Wurzeln der Pflanzen vertilgen. Schon als Larve knabbern sie im Erdreich die Wurzeln ab. Erreichen sie ihr Käferstadium, machen sie Jagd auf die Blätter der Pflanzen. Sie hangeln sich also an der Pflanze entlang, bis nichts mehr übrig ist.

Es gibt auch nützliche Engerlinge. Die des Rosenkäfers. Diese fressen abgestorbene Pflanzenteile der Rose, erfahren wir auf Plantura.

Was sind Maulwurfsgrillen? Eher selten. Recht groß. Verbringt jedoch den Großteil ihres Lebens in Tunneln unter der Erde. Eigentlich fressen sie Schnecken und Würmer. Wenn es davon aber keine mehr gibt, nagen sie an Pflanzenwurzeln, erfahren wir auf NABU.de

Nachts durchwühlen sie die obere Erdschicht. Oft über Meter hinweg. Jungpflanzen und Aussaaten werden dann achtlos zur Seite geschaufelt.

Was sind Thripse? Für Thripse sind nur wenige chemische Mittel zugelassen, erfahren wir auf Landwirtschaftskammer.de. Es kommt schnell zur Resistenzbildungen.

Die Schädlinge saugen die Pflanzen leer. Schäden entstehen so an den Blätter und Blüten der Pflanzen. Die Zellen dieser Pflanzenteile sterben ab und verfärben sich unansehnlich. Wenn Pflanzen noch jung sind, kann es nach einem Thripsebefall sogar zu deformierten Blättern kommen.

Was sind Dickmaulrüssler? Sie haben einen großen Appetit auf allerlei Nutz- und Zierpflanzen. Gefräßig stanzen sie Löcher in Rhododendren, Azaleen und Kirschlorbeer, erfahren wir auf Umweltbundesamt.de. Doch auch Beeren und Blumen sind bald versehrt durch die Fraßstellen des Schädlings.

Schlimmer sind allerdings die Larven. Diese gehen gleich an die Wurzeln und schaden der Pflanze da, wo es wirklich weh tut.

 

Fazit

Gegen all das Übel helfen Steinernema Nematoden. Wie bei den Heinzelmännchen sieht man sie gar nicht bei der Arbeit, doch ihr Erfolg ist spürbar.

Die Ausbringung ist sehr einfach und gezielt möglich. Sobald man gute Bedingungen für den Nützling geschaffen hat, macht er den Rest.

Das heißt, zurücklehnen und den Garten wieder genießen.Steinernema Nematoden findest du hier auf Dernuezling.de oder auf Feldundstall.de.

Teile diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren

Allgemein

Klimarätsel: Ostpazifik kühlt ab

(Bild: Shutterstock) Einfluss auf das Weltklima Zwischen Asien (westlich), Australien (westlich), Nordamerika (östlich) und Südamerika (östlich), liegt der größte und tiefste Ozean der Welt: der

Allgemein

Bauern in Brüssel: EU zieht Umweltauflagen zurück

(Bild: Shutterstock) Brennende Heuballen als Botschaft Seit Februar ist das Europaviertel in Brüssel, wo sich auch das EU-Parlament befindet, ein beliebter Treffpunkt für wütende und

News

Französische Bauernstreiks tragen Früchte

(Bild: Shutterstock) Die Regierung geht auf die Forderungen ein Auch in Frankreich wüteten im Januar dieses Jahres die Bauernproteste: Trecker blockierten Autobahnen, der Präsident wurde

Schreiben Sie einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durchsuche unsere vielzahl an Produkten!

Kategorien

Leider keine beiträge gefunden

Ihr Kontakt

Sie haben Fragen oder benötigen ein individuelles Angebot? 

Helge Halm

Geschäftsführer Feld und Stall

Fragen kostet nichts!

Du hast Fragen zu einem unserer Produkte?
Du möchtest ein Produkt mit attraktivem Rabattordern, ohne dich anzumelden?
Schreibe uns einfach über folgendes Kontaktformular, wir senden Dir gern ein individuelles Angebot zu!

Wir haben eine Überraschung für Sie!

Mit unserem Newsletter informieren wir Sie überunsere Bestseller, Rabataktionen und unsere neusten Produkte. Sichern Sie sich jetzt 10 EUR auf Ihre erste Bestellung und registrieren Sie sich