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Brennende Heuballen als Botschaft
Seit Februar ist das Europaviertel in Brüssel, wo sich auch das EU-Parlament befindet, ein beliebter Treffpunkt für wütende und protestierende Landwirte und Landwirtinnen. Treckertröten lärmen, Eier fliegen und Reifen, Heuballen und Holzpaletten werden angezündet.
Was die Wut der Bauern und Bäuerinnen entfacht hat, sind vor allem 3 Punkte: Billigimporte, sinkende Preise für deren Erzeugnisse und somit ein schwindender Verdienst und Umweltauflagen, samt einer Bürokratie, die das Leben und die Arbeit erschweren.
Es gibt einen Widerspruch in der gemeinsamen Agrarpolitik Europas: Europäische Erzeuger und Erzeugerinnen produzieren unter bestimmten Umweltauflagen (möglichst naturbelassen und wenig Pestizide) und bürokratischen Hürden. Alles, um europäische Erzeugnisse qualitativ hochwertig zu machen.
Gleichzeitig wird jedoch zugelassen, dass Billigimporte aus nicht-europäischen Ländern den europäischen Markt fluten, deren Erzeugnisse niedrigere Umwelt- und Pestizidstandards haben. Das zwingt europäische Erzeuger und Erzeugerinnen dazu, mit ihren Preisen runterzugehen, bis sie letztlich kaum noch etwas verdienen.
Die Wut der Protestierenden scheint die EU ins Schwitzen zu bringen. Eilig verspricht sie mehr Einkommen, weniger Bürokratie und weniger Umweltauflagen. Damit versucht sie, die Brände zu löschen, die vor dem Parlament kokeln.
Fraglich nur, ob damit auch die Brandherde gelöscht werden.
Genutzte Quellen:
https://www.bund.net/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik/, zuletzt besucht: 12.04.2024
https://agriculture.ec.europa.eu/common-agricultural-policy/cap-overview/cap-glance_de, zuletzt besucht: 12.04.2024
https://www.sueddeutsche.de/politik/oezdemir-bauernwut-eu-agrarpolitik-oekoregeln-1.6491570, zuletzt besucht: 12.04.2024
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-bauernproteste-100.html#:~:text=In%20mehreren%20europ%C3%A4ischen%20Staaten%20protestieren,und%20Agrarimporte%20aus%20der%20Ukraine., zuletzt besucht: 12.04.2024
https://www.visit.brussels/de/besucher/unternehmungen/die-eu-in-bruessel, zuletzt besucht: 12.04.2024