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Ektoparasiten bei Hühnern

(Bild: Sebastian Nagel)

Wie schlimm sind sie und wie wird man sie los?

In diesem Blog gucken wir uns die Parasiten an, die auf der Haut der Hühner leben. Was richten ihre einzelnen Vertreter an und wie wirst du sie los?

Dazu gehören Zecken, Läuse, Milben. Sie beißen, saugen, rauben und bedeuten Schmerzen.

Erfahre etwas über die Eigenarten der einzelnen Biester. 

Welche Stoffe helfen? Wahre Wunderwaffen der Natur. Abstoßend für Parasiten und wohlriechend für uns.

 

Jetzt geht´s den Ektoparasiten an Kopf und Kragen!



Welche Ektoparasiten gibt es?

Zecken, Flöhe, Milben und Läuse sind Ektoparasiten. Alle Insekten und Spinnentiere, die kurzweilig oder dauerhaft auf der Haut eines anderen Lebewesens leben und sich von ihm ernähren. Sie stechen, beißen, zapfen an, nagen ab, saugen aus oder legen ihre Eier ab.

Viele dieser Schmarotzer sind kaum wählerisch. Sie befallen, was gesund ist und worin das frische Blut pulsiert. Doch auch, was alt ist, träge oder frisch geboren, neugierig und schwach. Sie befallen Pflanzen, Katzen, Hunde, Hühner und sogar uns Menschen.

Sie sind dabei für den einen schädlicher und gefährlicher als für den anderen. Doch genervt sind wir alle von ihnen.

Auf ExotenLabor erhalten wir einen ersten Überblick. Unter den Insekten präsent sind vor allem Läuse und Federlinge. Und unter den Spinnentieren: Zecken und Milben.

Echte Läuse haben Beißwerkzeuge. Damit zapfen sie Blut ab. Das schmerzt und juckt. Sie kleben ihre Eier an Haut und Haare. Wenn sie einen bequemen Wirt gefunden haben, richten sie sich häuslich ein und dann sind die unangenehmen Hausierer nicht mehr wegzubekommen.

Zecken. Es gibt Lederzecken. Diese befallen ihre Wirte nachts und ziehen sich tags über wieder zurück. Und es gibt Schildzecken. Diese krallen sich solange fest, bis sie vollgesogen sind. Irgendwann fallen sie prall, satt und mit gespanntem grauen Körper wieder ab.

Für Hühner ist der dadurch entstehende Juckreiz und Blutverlust unangenehm, doch nicht weiter gefährlich. Zecken sind Einzelgänger und vermehren sich nicht auf ihrem Wirt, daher gibt es keinen epidemischen Befall des gesamten Geflügels.

Wenn Zecken vermehrt auftauchen, dann nicht weil sie im Rudel jagen, sondern weil die Bedingungen günstig sind. Viel Futter, wenig Probleme. Gefährlich werden sie für uns. Denn den Zecken ist egal, welche Quelle sie anzapfen. Sie sind nicht wirtsspezifisch. Doch wenn sie sich entscheiden, den Menschen anzuzapfen, kann es sein, dass sie uns Krankheiten übertragen: Borreliose oder das FSME-Virus, erfahren wir auf Hühnerhaltung.org.

Von den einzelgängerischen Zecken gehen wir zu Parasiten über, die von ihrem Wirt nicht genug bekommen. Sie zapfen ihn immer wieder an, leben in der unmittelbaren Umgebung und legen ihre Eier noch auf dem Wirt, damit sich die eigene Brut gleich nach dem Schlüpfen vollstopfen kann. Es geht um die Milben. Es gibt viele unterschiedliche Milben. So sind auch deren Speisepläne und Verletzungen unterschiedlich.

Kalkbeinmilben: Kalkbeinmilben bohren kleine Gänge in die Hühner. In die Haut, doch am liebsten in die Beine. Dort hinein legen sie ihre Eier. Durch die Bohrungen in den Beinen werden die Schuppen darauf zur Seite gedrückt und stehen ab. Für die Hühner bedeutet das Schmerz und ein entsetzliches Jucken setzt ein.

Die Tiere zerkratzen sich die Beine, um dem Jucken irgendwie Herr oder Huhn zu werden. Doch vergebens. Es entstehen weiße, borkige Verdickungen an den Beinen. Alles schwillt an und entzündet sich.

Das alles schlägt sehr aufs Wohlbefinden der Tiere und schlimmstenfalls schränkt es ihre Bewegungen ein. Von alleine geht die Kalkbeinmilbe nicht weg.

Federspulmilben oder Federmilben verschanzen sich im Gefieder der Hühner und fressen sich genau daran satt, erfahren wir auf Umweltbundesamt.de. Federn und Hautschuppen vertilgen sie. Damit bedeutet das Federkleid der Hühner ein Schlaraffenland für sie. Dazwischen legen sie auch ihre Eier ab. So schlüpfen die Larven und befinden sich gleich auf einem Festbankett.

Das ist ein wunder Punkt beim Huhn. Denn es verwendet viel Zeit auf seine Federpflege. Außerdem bedeutet es schlimme Schmerzen. So wie wir selbst bei solchem Dauerschmerz keinen klaren Gedanken mehr finden, hat das Huhn in solchen Momenten auch anderes im Kopf als Eierlegen.

Die Rote Vogelmilbe hat es auf das Blut der Hühner abgesehen. Sie beißt zu, saugt sich voll und bekommt dadurch ihre rote Farbe, erfahren wir auf Umweltbundesamt.de. Fett und satt verlassen sie zwar ihren Wirt, doch bleiben immer in der Nähe, versteckt im warmen Stroh des Stalls. Sie machen weder Halt vor alten noch vor jungen Tieren. Und wenn mal keines in der Nähe ist, nehmen sie auch Vorlieb mit Hühnerhalterblut.

Die Bisse jucken und schmerzen. Wenn das Huhn von sehr vielen roten Vogelmilben befallen ist, kann es schnell zu einer Blutarmut kommen, wodurch das Tier schlimmstenfalls auch sterben kann.

Jede Milbe hat also ihre ganz eigene Vorliebe. Nichts davon ist angenehm für das Huhn. Es steht unter Dauerstress. Wichtige Nährstoffe werden ihm geraubt oder das nützliche Gefieder zerfressen. Natürlich verringert das die Legeleistung des Huhns.

Das Problem mit den Milben ist, dass sie unersättlich sind. Entweder legen sie ihre Eier direkt auf dem Huhn ab. Ein unmissverständliches Zeichen zu bleiben. Oder sie bleiben dauerhaft in der Nähe der Hühner leben und zapfen sie an, wann immer sie Appetit haben.

Milben sind sehr gastfreundlich, könnte man sagen und laden zu ihren Mahlzeiten gerne Freunde und Verwandte ein. Auf einem Huhn können sich somit ganz schön viele von den Parasiten tummeln.

Hühnerflöhe haben es ebenfalls auf das Blut der Hühner abgesehen. Wenn sie sich einen Wirt auserkoren haben, sind sie fest entschlossen zu bleiben. Sie vermehren sich noch auf dem Huhn. Während adulte Flöhe sich am Blut gütlich tun, fressen die Flohlarven die Ausscheidungen ihrer Artgenossen.

Flöhe können wir mit dem Auge erkennen. Wir nehmen die kleinen Pünktchen wahr, die durch das Gefieder springen. Selbst ihre Bisswunden können wir sehen. Klar, dass die weh tun. Sie machen das Huhn unruhig und sorgen auch für einen Putzzwang, der vor Verzweiflung auch keinen Halt vor den eigenen Federn macht.

Auch ein hoher Flohbefall kann eine schwere Blutarmut zur Folge haben. Auf Hühner-Ratgeber erfahren wir, dass in dem Hühnerfloh noch mehr steckt, als ein unstillbarer Durst. Im Speichel der Parasiten ist eine Substanz enthalten, die Antikoagulantien heißt. Diese kann Allergien oder Entzündungen auslösen.

Haar- und Federlinge haben es besonders auf Haare, Haut und Federn abgesehen. Auch Hautschuppen und Körpersekrete wie das Fett aus der Bürzeldrüse, womit sich das Huhn die Feder einschmiert.

Ihre Anwesenheit schwächt das Immunsystem der Hühner und sie sind anfälliger für Infekte. Sie sind unruhig. Natürlich, da krabbelt, kriecht, sticht und beißt es auf ihnen. Sie versuchen ihren ungebetenen Gast zu verscheuchen, indem sie häufiger ihr Gefieder putzen, durchkämmen und mit dem Schnabel durchfurchen. Außer kahlen Stellen bringt ihnen das aber sehr wenig. Die Gäste bleiben und vermehren sich. Sie kleben ihre Eier großzügig auf Haut und Federn der Tiere.

Noch nicht genug der Dreistigkeit. Sie beschließen auch zu überwintern. Denn zwischen den Federn ist es warm und für Nahrung ist auch gesorgt. Für das Huhn wird das ein qualvoller Winter ohne Eier.

Man sollte die Tiere regelmäßig kontrollieren. Wenn sie sich häufig jucken oder Haut abgerieben ist, kann das ein Zeichen sein.

Das Huhn gibt uns viele Zeichen auf seinen Gesundheitszustand. Damit wir auch in diesem gefiederten Buch lesen können, sollten wir es uns einmal genauer anschauen.

 

Das Huhn und seine Zeichensprache

Hühner sind Fluchttiere. Doch vor Ektoparasiten läuft ihr Fluchtinstinkt ins Leere. Da helfen weder die schnellen Beine noch der 360°C Rundumblick. Sie sehen maximal 50 Meter weit. Daher bewegen sie sich auch selten weiter vom Hühnerstall fort.

Er ist ihr Zufluchtsort. Schade nur, wenn dort im gemütlichen Niststroh die Parasiten lauern. Gegen die Parasiten hilft nur noch, Zeichen setzen und hoffen, dass die Hühnerhalter es bemerken.

Auf Eierschachteln.de erfahren wir, dass der Kamm der Hühner bereits einiges aussagt. Während der Legephase, wenn das Huhn gesund ist, ist er gut durchblutet und daher knallrot. Wird das Huhn krank, ist der Kamm blasser. 

Auch die Federn sprechen ihre Sprache. Denn das Huhn verwendet viel und intensiv Zeit darauf, sich das Gefieder zu putzen. Auch Staubbäder nimmt es gerne gegen Parasiten und zur Selbstmassage. Das Huhn sorgt also selbst gerne für sein Wohlbefinden so gut es geht. Sieht ein Huhn jedoch gerupft aus und ist es selbst seinem Federkleid gegenüber nachlässig, geht es ihm nicht gut. 

Mit seinem langen Hals kann das Huhn an die Bürzeldrüse gelangen und dort Fett aufnehmen, um es über das Gefieder zu streichen. Da das Huhn auf der Haut keine Schweiß- oder Talgdrüsen hat, ist es darauf angewiesen.

Ein Huhn, dessen gesamter Körper schmerzt und juckt, hat keinen Nerv mehr für eine solche Gefiederpflege. Die Federn dienen als Kälte- und Hitzeschutz und als eine Polsterung gegen Verletzungen, erfahren wir auf Eierschachteln.de. Wenn das Huhn sich nicht mehr um diesen sicheren Schutzanzug kümmert, steht es schlimm um das Tier.

Ein blasser Kamm, ein vernachlässigtes Gefieder. All das sind Hilfeschreie des Huhns, auf die wir hören sollten. Die Legeleistung lässt nach. Weniger Eier, gleich irgendwas im Busch, bzw. im Gefieder.

Es gibt jedoch Mittel, das Huhn zu stärken. Ihm eine Rüstung zu verleihen, die dafür sorgt, dass lästige Ektoparasiten das Weite suchen.

 

Was hilft und was zu viel hilft 

Natürlich gibt es kräftige Mittel gegen Parasiten. Viele Antiparasitika enthalten jedoch gefährliche Gifte. Und nützlich sind sie auf Dauer auch nicht, verrät uns thieme-connect. Denn oft sterben neben den wenigen Parasiten auch zahlreiche nützliche Insekten wie Bienen. Nicht nur die haut es um. Auch Destruenten, die sich um den nahrhaften Hühnerkot balgen. Darin ist jedoch meist noch viel des zuvor benutzten Antiparasitikums drin. Bis zu 50%. So hat dann meistens auch gleich für den Mistkäfer die letzte Stunde geschlagen.

Es handelt sich immerhin um Gifte. Und die machen weder vor Menschen, anderen Säugern oder der Umwelt halt. Sie gelangen in Seen oder Flüsse.

2008 gab es ein großes Bienenvölkersterben am Oberrheingraben. 12..000 Völker fielen dem Maisbeizmittel Poncho Pro zum Opfer, erfahren wir auf Apis-ev.de.  Der finanzielle Schaden belief sich auf 2,25 Millionen Euro, die als Soforthilfe zur Verfügung gestellt werden mussten. In dem Insektizid war außerdem Neonicotinoid enthalten, das in vielen Produkten zur Flohbekämpfung enthalten ist.

2017 gab es den Fipronil-Skandal, berichtet die FAZ. Da gelangten Eier in den Handel, in denen das Insektizid Fipronil enthalten war. Man vermutet, dass das Gift in den Boden sickerte und es über Würmer in den Organismus der Hühner kam.

Die meisten Insektizide oder Antiparasitika sind schwer zu kontrollieren oder gezielt einzusetzen. So stark diese Mittel jedoch sein mögen, Parasiten können Antikörper dagegen bilden. Denn meistens stützen sich die Mittel auf einen einzelnen Stoff. Wenn die Parasiten dagegen Antikörper bilden, ist das ganze Mittel nutzlos für sie. 

Die Natur arbeitet anders. Sie arbeitet mit einem vielseitigen Cocktail, wo gleich mehrere Bestandteile dem Parasit auf die Pelle rücken. Entwickelt es gegen eines Antikörper, kommen noch andere zum Tragen. Denn auch Pflanzen leiden unter Parasiten und müssen sich irgendwie zur Wehr setzen.

Besonders effektiv sind folgende Pflanzenbestandteile: Geraniol, Citronellal, Gewürznelken und Lemongras. Sie wirken über mehrere Stunden und haben eine repellente Wirkung auf Parasiten.

 

Nor-Myth Liquid von Feld und Stall

In diesem natürlichen Mittel von Feld und Stall sind genau die Stoffe enthalten, die eine abstoßende Wirkung auf sämtliche Parasiten haben. Es enthält Citronellgras, Geraniol, Citronellal und Gewürznelken. Über ein Pulver werden sie den Hühnern beigemischt. Da es um die Geschmacksnerven der Hühner nicht zum Besten steht, schlingen sie das Pulver gierig runter.

Die ätherischen Öle, die entstehen, werden dann über die Haut ausgedünstet und verbreiten sich in der Umgebung. Sie dünsten die ätherischen Düfte bis in die letzten Winkel des Stalls. Selbst im Kot bleiben die Düfte und Wirkungen enthalten. Die Hühner umgibt dann eine Duftwolke, durch die die Parasiten nicht mehr eindringen können.

Von Parasiten befallene Tiere sind oft geschwächt. Ihnen wird ja auch eine Menge ausgesaugt. Daher helfen begleitende Mineralstoffe, das Huhn wieder aufzupäppeln. Magnesium fürs Wohlbefinden. Wirkt als Relaxans. Und Calcium für die Eierschalenbildung.

 

Fazit

Wir haben gesehen, dass Parasiten den Hühnern ganz schön schlimm zusetzen können. Zum Glück sparen diese nicht an Zeichen, uns von ihrer Misere wissen zu lassen.

Wir müssen helfen und das am besten mit solchen Mitteln, die auch nur dabei helfen, unerwünschte Gäste loszuwerden und nicht direkt die ganze Gesellschaft.

Das Wohlbefinden der Tiere und deren Produktivität gehen Hand in Hand, bzw. Flügel in Flügel.

 

Habt ihr schon Erfahrungen mit befallenen Tieren gehabt? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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