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Auf die Hörner genommen
Die Arbeit mit Rindern ist gefährlich: Von den Kolossen überrannt, aus Sorge um den Nachwuchs angegriffen, in Fluchtpanik attackiert oder auf die Hörner genommen.
Die meisten Unfälle in der Landwirtschaft geschehen in der Rinderhaltung (Ergebnisse der Unfallstatistik der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, kurz SVLFG, aus dem Jahr 2021). Es gab allein 7 Todesfälle und 4.700 meldepflichtige Unfälle (solche, nach denen man mehr als 3 Tage arbeitsunfähig ist).
Auch in anderen Ländern sind die Zahlen hoch. In England zählt die Agrarwirtschaft zu den risikoreichsten Branchen. Deshalb wurde dort eine Initiative ins Leben gerufen, die sich “Dying to feed you” nennt.
Dort werden die Geschichten von Landwirt:innen erzählt, die schlimme Verletzungen durch die Arbeit in der Landwirtschaft davongetragen haben. Von wildgewordenen Tieren, einkrachenden Scheunendächern, herabstürzenden Heuballen und Maschinen, die Gliedmaßen einquetschen oder sogar abreißen, ist alles dabei.
Die Initiative möchte darauf hinweisen, wie gefährlich der Beruf sein kann. Und andererseits daran appellieren, keine unnötigen Risiken einzugehen.
Sicher lassen sich einige Risiken vermeiden. Am Ende arbeitet man aber gerade in der Rinderhaltung mit instinktgesteuerten Tieren, die dadurch zum Teil unberechenbar werden. Wenn der Fluchtinstinkt oder der Beschützerinstinkt sie packt, nimmt man selbst lieber die Beine in die Hand und überlässt sich voll und ganz seinem eigenen Fluchtinstinkt.
Bei aller Vorsicht bleibt immer ein Restrisiko.
Genutzte Quellen:
https://www.agrarheute.com/tier/rind/viele-unfaelle-rindern-13-verletzte-tag-616381, zuletzt besucht 20.02.2024
https://www.agrarheute.com/tier/rind/unterschaetzte-gefahr-rind-verletzter-landwirt-ermahnt-kollegen-594423, zuletzt besucht 20.02.2024
https://www.fwi.co.uk/business/business-management/health-and-safety/farmers-weekly-launches-campaign-to-make-our-industry-safer, zuletzt besucht 20.02.2024
https://www.fwi.co.uk/ms/dying-to-feed-you/, zuletzt besucht 20.02.2024