Privat / Geschätlich
Privat / Geschätlich

Übermäßiger Antibiotikagebrauch bei Mastitis

(Bild: Shutterstock)

Weniger Antibiotika, mehr natürliche Heilung

Mastitis wird sehr freigiebig mit Antibiotika beantwortet. Diese Großzügigkeit hat aber Nebenwirkungen: Es bilden sich Resistenzen, bis letztlich nichts mehr hilft. 

Wir werfen einen Blick darauf, was Mastitis ist? Es gibt graduelle Unterschiede, die nicht immer mit Antibiotika behandelt werden müssen.

Wir stellen alternative Mittel vor, welche die natürliche Heilung der Kuh fördern.

 

Was ist Mastitis?

Auf jeden Fall ist Mastitis erstmal teuer. Deutsche Landwirte zahlen deshalb jährlich Millionen von Euros, erfahren wir auf vetmedica.de. Wenn man bedenkt, dass die Behandlung einer einzelnen Kuh bereits circa 400€ kostet, kann man sich ungefähr vorstellen, wie viele Kühe an Mastitis leiden. Ziemlich viele.

Was ist Mastitis? Es handelt sich um eine Entzündung der Milchdrüsen und des Eutergewebes. Hervorgerufen von unterschiedlichen Bakterien, die das Euter der Kuh belagern und dort Schaden anrichten.

Es gibt verschiedene Formen und Schweregrade:

Subklinische Mastitis: Symptome treten nicht sichtbar auf. Keine Schwellungen am Euter. Aber veränderte Zellzahlen in der Milch.

Chronische Mastitis: Symptome kommen und gehen, aber bleiben nie wirklich weg.

Klinische Mastitis: Sichtbare Symptome, geschwollener Euter, rote Flecken, Flocken und Schlieren in der Milch.

Was löst eine Mastitis aus? Es ist eine Faktorenkrankheit. Das bedeutet, drei Faktoren sind entscheidend dafür, dass eine Kuh von Mastitis geplagt wird. Es kommt zum einen auf die Konstitution jeder einzelnen Kuh an. Wie fit ist sie? Wie gesund ist ihr Immunsystem? Ihre Umgebung spielt eine Rolle: Ist sie sauber? Möglichst trocken? Gibt es viele Stressfaktoren wie Hitze, Kälte oder Lärm? Und letztlich kommt es auf die Erreger selbst an: Welche Mastitiserreger sind es? Staphylokokken? Streptokokken? Coliforme?

Folgen? Es kann Folgen für die Kuh haben: Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit, dauerhaft verminderte Milchleistung, sie muss ausgetauscht werden oder stirbt.

Und es gibt Folgen für die Milch: Sie wird weniger. Außerdem steigt die Zellzahl in der Milch, wodurch sie flockig, lebendig und ungenießbar wird.

Die Zellzahl allein kann bereits viel über den Gesundheitszustand einer Kuh erzählen.

 

Die magischen Zellzahlen und die Qualität der Milch

Einen Test kann der erfahrene Landwirt selbst durchführen: Den Schalmtest. Auch bekannt als California Mastitis Test. Dabei nimmt man einfach die Milch genauer in Augenschein. Schaut, wie flüssig sie ist und ob sich Schlieren gebildet haben.

Dafür wird das Viertelanfangsgemelk genutzt und mit einer Testflüssigkeit im Verhältnis 1:1 vermengt, erfahren wir auf vetmedica.de.

Der Test eignet sich besonders dafür, die subklinische Mastitisform zu entdecken, erfahren wir auf lwk-niedersachsen.de. Die Testflüssigkeit reagiert mit der Milch und beeinflusst deren Viskosität, deren Fließeigenschaft:

Unter 100.000 Zellen/ml Milch: keine Schlieren, flüssig, kann man in kleinen Portionen ausgießen.

Als gesund gelten Rinder ab einer Zellzahl von 10.000-100.000.

Zwischen 100.000-300.000 Zellen/ml Milch: leichte Schlieren, Milch nicht mehr ganz flüssig, sammelt sich zu Portionen.

Ab 200.000 Zellen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Kuh an einer Euterentzündung leidet oder sie sich dahin bewegt.

Zwischen 300.000-500.000 Zellen/ml Milch: sichtbare, gelbliche Schlieren, nur noch in Portionen ausgießbar, nicht mehr ganz flüssig.

Liegen die Zellzahlen über 400.000 darf die Rohmilch nicht mehr verkauft und als Nahrung angeboten werden, erfahren wir auf animalequality.de.

500.000-1,5 Mio. Zellen/ml Milch: Starke, gelbe Schlieren. Die verbleibende klumpige Masse kann man kaum noch portionsweise ausgießen.

Ab 700.000 gelten Rinder als unheilbar.

Alles darüber wird intensiver: Noch stärkere Schlieren, deutlich gelb, unmöglich in Portionen auszugießen. Da wird nur ein gallertiger Klumpen rausplatschen.

Als Faustregel kann man daher sagen: Je dickflüssiger das Ergebnis, desto höher die Zellzahl.

Die Zellzahlen können also schon ein gutes Bild des Gesundheitszustands der Kuh liefern. Aber, wieso der Umstand? Warum nicht beim leisesten Verdacht, so viel Antibiotika in die Kuh pumpen, wie man finden kann? Dann sollten doch alle Erreger weg sein.

 

Überdosis Antibiotikum

Das erste Antibiotikum der Welt wurde erst 1928 von Alexander Fleming entdeckt: Penicillin. Seitdem ist es eine riesige Hilfe für die Menschheit und teilweise für die Tierwelt. Es befreite uns von bakteriellen Erkrankungen wie Milzbrand, Tuberkulose und Keuchhusten, erfahren wir auf ndr.de.

Die Wirkart von Antibiotikum ist zerstörerisch: Oft zerstört es nicht nur die feindlichen Bakterien, sondern sämtliche, auch die nützlichen; teils sogar gesunde Zellen, wodurch sie das Immunsystem schwächen und die Tiere zu einer leichten Beute für andere Krankheiten werden.

Inkonsequente Anwendung: Antibiotika bedeutet für die Bakterien Stress. Sie fürchten um ihr Leben. Sie versuchen daher, sich gezielt zu verändern, um zu überleben. Sie werden resistent, erfahren wir auf ndr.de. Verabreicht man es zu häufig oder nicht lange genug, kann es schnell dazu kommen.

Neu ist das Problem nicht. Seit 2008 gibt es die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie. Hier entstehen Maßnahmen, den Gebrauch von Antibiotika zu reduzieren, erfahren wir auf sciencemediacenter.de.

Auch die EU strebt Neuregelungen an. Sie fordert, dass der Gebrauch zielgerichteter und nachhaltiger geschieht, erfahren wir auf vetmedica.de.

Dafür ist es unabdingbar, genau zu wissen, in welchem Stadium sich ein Tier befindet und unter welchen Erregern es leidet.

Optimale Vorgehensweise: Die Mastitis-Erreger können durch einen Resistenztest im Labor genau bestimmt werden. Dadurch erfährt man, welches Antibiotikum den größten Effekt hat und gleichzeitig am wenigsten Resistenzen begünstigt, erfahren wir auf vetmedica.de.

Eine maßgeschneiderte Antibiotikalösung sozusagen. Passt wie angegossen und erdrosselt alle Erreger.

Trotzdem sollten Antibiotika nicht die einzige Antwort auf Mastitis sein, sondern die letzte, wenn alles zuvor nicht hingehauen hat.

 

Mittel von Feld und Stall

Es gibt natürliche Mittel, die helfen Zellzahlen zu verringern, das Immunsystem zu stärken und Stress zu verringern:

Allicin-pro: Hilft hohe Zellzahlen zu verringern und unterstützt die Phase des Trockenstellens. Außerdem hemmt es die Entzündungen bei chronischer Mastitis. Ausheilung und Aktivierung des Immunsystems. Unterstützt die Antibiotikatherapie. Kann danach verabreicht werden.

Mintpower-Eutersalbe: Mintpower Eutersalbe: kühlend und durchblutungsfördernd. Reinigt, kühlt und pflegt.

Maxi-Ethicin: Unterstützt den natürlichen Heilungsprozess, entschlackt das Viertel und regt das natürliche Abwehrsystem an.

Kuhpirin Bolus: Gegen Stress und Anspannung. Bewahrt den Appetit und unterstützt die Klauen- und Eutergesundheit, den Stoffwechsel und die natürliche Erholung.

 

Fazit

Wir können Antibiotika nicht einfach verteufeln. Das wäre zu einfach. Doch wie bei allem, macht die Dosis das Gift.

Die natürlichen Abwehrkräfte des Tieres sollten unterstützt werden. Daher sollten Antibiotika nur im äußersten Fall und ganz gezielt eingesetzt werden.

Es gibt genug Mittel, die vorher, begleitend oder nachträglich gegeben werden können.

Teile diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren

Allgemein

Klimarätsel: Ostpazifik kühlt ab

(Bild: Shutterstock) Einfluss auf das Weltklima Zwischen Asien (westlich), Australien (westlich), Nordamerika (östlich) und Südamerika (östlich), liegt der größte und tiefste Ozean der Welt: der

Allgemein

Bauern in Brüssel: EU zieht Umweltauflagen zurück

(Bild: Shutterstock) Brennende Heuballen als Botschaft Seit Februar ist das Europaviertel in Brüssel, wo sich auch das EU-Parlament befindet, ein beliebter Treffpunkt für wütende und

News

Französische Bauernstreiks tragen Früchte

(Bild: Shutterstock) Die Regierung geht auf die Forderungen ein Auch in Frankreich wüteten im Januar dieses Jahres die Bauernproteste: Trecker blockierten Autobahnen, der Präsident wurde

Schreiben Sie einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durchsuche unsere vielzahl an Produkten!

Kategorien

Leider keine beiträge gefunden

Ihr Kontakt

Sie haben Fragen oder benötigen ein individuelles Angebot? 

Helge Halm

Geschäftsführer Feld und Stall

Fragen kostet nichts!

Du hast Fragen zu einem unserer Produkte?
Du möchtest ein Produkt mit attraktivem Rabattordern, ohne dich anzumelden?
Schreibe uns einfach über folgendes Kontaktformular, wir senden Dir gern ein individuelles Angebot zu!

Wir haben eine Überraschung für Sie!

Mit unserem Newsletter informieren wir Sie überunsere Bestseller, Rabataktionen und unsere neusten Produkte. Sichern Sie sich jetzt 10 EUR auf Ihre erste Bestellung und registrieren Sie sich