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Burnout auf dem Bauernhof
Die Arbeit auf dem Land kann schön sein: Die frische Luft und die Arbeit auf den eigenen Feldern als sein eigener Herr. Oft ist die ganze Familie dabei.
Die permanente Arbeit oder existenzielle Sorgen können einem jedoch über den Kopf wachsen und einen dauerhaft belasten, an einem ziehen und zerren, bis man zusammenbricht–Burnout.
Es gibt Im Moment leider sehr viel, was einem den Beruf des Landwirts versauern kann: Klimakrise, Coronakrise, Energiekrise. Keine Krisen der letzten Zeit verschonte die Landwirtschaft. Die Ausgaben sind hoch, die Anerkennung gering und die Ausbeute minimal.
Das Arbeitspensum lässt nie nach und steigt zur Erntezeit ins Übermenschliche. Bürokratie und Papierkram tun ihren Teil, die Landwirte nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
Die Familie ist auch noch da, braucht Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe. Wie soll das gehen?
Für viele geht es nicht: Es kommt immer häufiger vor, dass Landwirte unter dieser immer drückenden Last zusammenbrechen. Vor Sorgen kreisen die Gedanken und der Schlaf bleibt aus. Die gewohnte Kraft weicht aus dem Körper. Keine Lust mehr, kein Spaß, keine Hobbys, kein Feierabend, kein Lichtblick.
Das kennt jeder von einzelnen Tagen. Doch wenn sich dieser Zustand hält und schöne Erlebnisse, Sorglosigkeit und Freude ihn nicht beizeiten vertreiben, wird es ernst: Schwindelanfälle, Atemnot, Panikattacken, Hilflosigkeit und Gefühle der Ohnmacht. Danach folgt der Zusammenbruch oder Burnout.
Die wenigsten möchten darüber sprechen, die wenigsten möchten zugeben, dass sie dieses monströse Gewicht nicht auf Dauer wuchten können. Dabei weiß jeder Landwirt, dass alles andere auf dem Hof bei hochtouriger Dauerbelastung den Geist aufgibt.
Viele wollen zäh durchhalten, oder können nicht anders. Wer hält den Hof am Laufen? Wer füttert die Tiere? Wer fährt die Ernte ein? Wer versorgt die Eltern, die von ihrer schmächtigen Anerkennungsrente (500€) nicht leben können? Was sollen die Nachbarn sagen?
Es muss doch weitergehen, weiter, weiter…Sonst bleibt der ganze Mist doch liegen.
Die Zahl der Landwirte steigt, die mit ihrer Überlastung offen umgehen. Das Tabu wird gebrochen.
Die SVLFG, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, leisten Soforthilfe.
Sie bieten eine Krisenhotline an, die jederzeit besetzt ist: Krisenhotline der SVLFG: Tel.: 0561 785 – 10101
Außerdem bieten sie psychologische Hilfe, die zu den Höfen kommt. Langfristig helfen sie dabei, den persönlichen Umgang mit Belastungen zu stärken.
Quellen:
https://www.svlfg.de/krisenhotline, zuletzt aufgerufen: 12.12.2023
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100296224/burnout-bauer-erzaehlt-ueber-extreme-psychische-belastungen-bayern.html, zuletzt aufgerufen: 12.12.2023
https://www.agrarheute.com/land-leben/burnout-landwirten-arbeiten-zusammenbruch-592879#:~:text=Sie%20erreichen%20die%20SVLFG%20Krisenhotline,Telefonseelsorge%20(telefonseelsorge.de)., zuletzt aufgerufen: 12.12.2023