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Schafe: Krank durchs Futter

(Bild: Shutterstock)

Zu wenig oder zu viel, beides macht krank

In diesem Blog schauen wir uns 3 verschiedene Stoffwechselstörungen bei Schafen an: die Gebärparese, die Trächtigkeitsketose und die Pansenazidose.

Die ersten beiden werden am Ende der Trächtigkeit durch einen Nährstoffmangel hervorgerufen und die letzte durch einen Überschuss unangemessenen Futters.

Die schlimmstmöglichen Ausgänge sind bei allen 3 jedoch erschreckend ähnlich: Die Tiere können sterben.

Damit es so weit nicht kommt, zeigen wir, wie man die Krankheiten erkennt, was man unternehmen kann und wie man ihnen vorbeugt.

 

Schafe: Fluchttiere mit Gemeinschaftssinn

Schafe gehorchen einem Fluchtinstinkt. Noch ehe sie eine Gefahr analysiert und verstanden haben, flüchten sie schon. Dabei berufen sie sich auf ein gut eingespieltes Alarmsystem innerhalb ihrer Grüppchen.

Ein Schaf steht Schmiere, während die anderen die Häupter den frischen Gräsern zuwenden und ausgiebig knabbern. Gerät das Aufsichtsschaf in Unruhe und flüchtet sogar, folgen auch die anderen.

Eine besondere Bedeutung hat die Beziehung von Mutterschaft zu ihren weiblichen Nachkommen. Denn um das Mutterschaf bildet sich eine kleine Herde von Töchtern und Enkelinnen. Diese Verbindungen halten oft ein Leben lang.

Es ist für Schafe daher besonders wichtig, einerseits mit der Herde Schritt halten und andererseits ihren Aufgaben innerhalb der Gruppe nachkommen zu können. Vertrauen und Verlässlichkeit sind daher wichtige Eigenschaften eines Schafes, erfahren wir auf schafe-halten.de.

Alle gesundheitlichen Einschränkungen, die sie daran hindern, werfen ihr ganzes Leben durcheinander. Störungen am Bewegungsapparat, an den Muskeln oder der Aufmerksamkeit können jedoch schnell auftreten, wenn dem Schaf fehlt, was es braucht.

 

Gebärparese – schlaffe Muskeln

Bei der Gebärparese, auch als Hypokalzämie oder Milchfieber bezeichnet, fehlt dem Körper des Schafes Kalzium. Es gelingt dem Körper einerseits nicht, genug Kalzium zur Verfügung zu stellen und andererseits wächst der Kalziumbedarf des unaufhörlich wachsenden Lammes im Leib des Mutterschafes, erfahren wir auf oebsz.at.

Kalzium sorgt dafür, dass sich die Muskeln überhaupt bewegen (Muskelkontraktion). Ein Mangel wird daher besonders sichtbar, wenn das Tier sich bewegt: es zittert und taumelt. Es liegt viel und kommt nur mühsam wieder hoch. Durch einen schwindenden Appetit nimmt das Schaf immer weniger Nahrung auf und verstärkt somit den Mangel. Es wirkt zunehmend schläfrig und abwesend.

Nicht nur der Bewegungsapparat drosselt seine Leistungen, auch das Herz-Kreislaufsystem, der Pansen und die Gebärmutter fahren runter. Erkennbar wird das an ausgekühlten Ohren, Klauen und Zitzen.

Die Schafe können weder ihrem Herdeninstinkt noch ihrem Fluchtinstinkt nachgehen. Letztlich besteht die Gefahr, dass sie ins Koma fallen und festliegen.

Wenn das Tier bereits festliegt und jegliche Futteraufnahme verweigert, weil auch die Funktion des Magens heruntergeschraubt wurde, sind Kalziuminfusionen durch den Tierarzt oder die Tierärztin nötig. Wenn die Kalziumspeicher gefüllt sind, kehrt auch der Appetit wieder.

 

Trächtigkeitsketose – fettige Leber

Bei der Trächtigkeitsketose, auch Trächtigkeitstoxikose genannt, gibt es einen Energiemangel; zu wenig Glucose, die in Energie umgewandelt werden kann. Ausgelöst wird er zum einen durch den erhöhten Energiebedarf des Lamms. Andererseits kann durch das verabreichte Futter nicht genug Energie aufgenommen werden, weil es nicht viel Glucose enthält oder qualitativ minderwertig ist.

Der Körper des Schafs registriert diesen Mangel und versucht mit allen Mitteln erst das ungeborene Lamm und dann sich selbst zu versorgen. Auch wenn er dabei eine Strategie anwendet, die verschwenderisch ist und sich selbst erheblichen Schaden zufügt.

Um genug Energie für beide bereitzustellen (Fötus 40 g und Mutterschaf 100 g Glucose), baut das Schaf sehr schnell eigenes Körperfett ab. Glucose gewinnt das Schaf aus der Leber. Dabei entstehen neurotoxische Stoffe als Abfallprodukte. Während das Schaf auf diese Weise geringfügig Energie generiert, verfettet gleichzeitig die Leber.

Die Abfallprodukte (Keton und Aceton) sind Nervengifte, erfahren wir auf  raumberg-gumpenstein.at. Dadurch und durch die fehlende Energie kann man folgendes Verhalten beobachten: Schafe werden schwerfällig, reagieren langsam und verzögert. Sie wirken schwach und teilnahmslos. Da auch die Pansenaktivität abnimmt, haben sie keine Lust zu fressen.

All das kann man in einer Herde nicht gebrauchen. Die Schafe können weder ihren Pflichten als Wachposten noch ihrem Fluchtinstinkt nachkommen. Schutzlos dämmern sie dahin. Aber es kann noch schlimmer kommen.

Wenn der Blutzuckerspiegel weiter sinkt, kommt es zu Schockzuständen. Das erkrankte Schaf kann ins Koma fallen oder sich festliegen. Jetzt wird es lebensbedrohlich. Da kann nur noch der Tierarzt oder die Tierärztin helfen, indem sie Glucose spritzen.

Das Schaf vergiftet sich selbst, weil es die eigenen Glucosereserven anzapft. Das ist eine letzte verzweifelte Überlebenstaktik. Es kommt nur daraus, wenn von außen wieder Glucose in den Kreislauf kommt. Solange das Schaf noch Appetit hat und frisst, reicht eine Umstellung auf glucosereiche Kost.

 

Pansenazidose – saurer Magen

Bei einer Pansenazidose, oder Pansenübersäuerung, entsteht zu viel Säure (Milchsäure) im Pansen, dadurch kann der Mageninhalt nicht mehr richtig abgebaut werden und die hohe Konzentration an Magensäure schädigt die Magenschleimhaut.

Der Magen eines Schafes ist sehr sensibel. Er braucht einen ganz bestimmten pH-Wert: leicht sauer bis neutral. Leicht verdauliches, kohlenhydratreiches Futter (Brot, Obst, zerkleinertes Gras) können diesen Spiegel schnell ins Bedrohliche senken. Das Schaf hat an solchem Futter nicht schwer zu kauen und das ist das Problem, erfahren wir auf bio-austria.at.

Schafe sind Wiederkäuer. Indem sie lange auf rohfaserreicher Nahrung rummampfen, entsteht viel Speichel. Der Speichelfluss, der erst durch mehrmaliges Kauen angeregt wird, gelangt in den Pansen und schafft ein Gleichgewicht und “puffert” die Säuren ab.

Wenn für das Schaf nicht die Möglichkeit besteht, ausgiebig zu kauen, nehmen die Säuren Oberhand und das empfindliche Gleichgewicht im Pansen ist gestört. Die aggressiven Säuren, die ungepuffert im Pansen herumschwappen, greifen die Magenschleimhaut und die Pansenzotten an und verursachen so Entzündungen.

Das Futter kann nicht mehr richtig verwertet und abgebaut werden. Dünnbreiiger, schaumiger und wässriger Kot entsteht. Der Appetit des Schafes verschwindet. Schmerzen durchzucken den Pansen des Schafs. Dadurch zittern die Flanken und das Schaf knirscht zur Entlastung mit den Zähnen. Nichts hilft. Es wird apathisch und müde, gleichzeitig hämmert dessen Puls. Die Säuren im Magen gären und schicken ihre ätzenden Dämpfe bis ans Maul des Tieres.

Die Pansenazidose kann zu einem sehr schnellen Ende führen: Wenige Stunden nach den ersten Symptomen können Schafe festliegen, ins Koma fallen oder direkt verenden. Es kommt immer darauf an, wie sehr der Pansen aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Auch hier gilt: In leichten Fällen, wenn der Appetit noch da ist, kann die Fütterung umgestellt werden und so Schlimmeres verhindern.

Wenn die Symptome allerdings schwerer werden und das Schaf Futter und sogar Wasser verweigert, können nur noch Tierärtzt:innen helfen. Mit Infusionen stabilisieren sie wieder das Gleichgewicht im Pansen.

Um den Schafen solcherlei Torturen zu ersparen und sie weiterhin am Herdenleben teilhaben zu lassen, gibt es einiges, was bei einer guten Vorbeuge helfen kann.

 

Produkte von Feld und Stall

Prop Top, reduziert Ketose.

Ener Bolus, zur Vorbeugung von Ketose. Enthält: Natrium, Glucose, Calciumpropionat, Zink, Eisen, Mangan, Kobalt, Vitamin B12, Kupfer, Selen, Vitamin A, Vitamin D3, Vitamin E und Niacin.

Maxi Ethicin Uddercare, stimuliert das natürliche Abwehrsystem.

Cobalt Drench Plus, Ergänzungsfuttermittel. Enthält: Kobalt, Vitamin A, B1, B6, B12, D3, E und Niacin.

Vit Liquid Multivitamin, Ergänzungsfuttermittel. Enthält sämtliche Vitamine: Vitamine A, D3, E, K3, B1, B2, B5, B6, B12, B11 und C.

 

Fazit

Schafe können sich selbst unbeabsichtigt erheblichen Schaden zufügen, indem sie fressen, was sie krank macht oder mangelhaftes Futter mit einer Körperreaktion ausgleichen, die sie ebenfalls krank macht.

Sie haben nicht die besten Strategien, um sich am Leben zu erhalten. Daher kommt der richtigen Fütterung oder rechtzeitigen Nahrungsumstellung eine große Bedeutung zu.

 

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