Schwanzbeißen stellt ein multifaktorielles Problem in der Tierhaltung dar. Unter den derzeitigen Haltungsmethoden kann auf ein routinemäßiges kupieren der Schwänze nicht verzichtet werden. Würde man auf dies, da es eigentlich gegen das Tierschutzrecht verstößt, verzichten, ist ein erheblicher Zuwachs des Schwanzbeißen zu erwarten.
Es haben viele Faktoren einen Einfluss
Es gibt eine Vielzahl an Faktoren die das Schwanzbeißen auslösen können. Nicht nur die Haltungsbedingungen, sondern auch die Wirkung eines überlasteten Stoffwechsels, Endo- und Mykotoxine, die Wasserversorgung, die Fütterung oder der Wärmehaushalt könnten einen Einfluss auf die Entstehung von Schwanzbeißen haben. Durch eine Studie des FLI konnten die häufigsten Risikofaktoren benannt werden:
- Die Durchflussrate der Tränke ist zu gering oder zu hoch
- Direkter Stress durch z.B. Umgruppierungen
- Gesundheit z.B. Atemwegserkrankungen
- Keine veränderbaren Beschäftigungsmaterialien wie Heu oder Stroh oder ein zu seltener Wechsel des Beschäftigungsmaterials
- Zu hohe Temperaturen im Liegebereich, zu hohe Belegsichte, Buchtenstrukturen die Konfrontationen fördern, zu wenige Abkühlungsmöglichkeiten
Verminderung des Schwanzbeißens
Um das Schwanzbeißen zu vermindern sollte eine optimale Umgebung geschaffen werden. Dies gilt sowohl für das Hygienemanagement, Stallklima und die Belegungsdichte. Aber auch die Versorgung mit Wasser und das Vorkommen von Beschäftigungsmaterial. Sehr wichtig ist jedoch auch eine optimal angepasste Futterversorgung. Durch die Bereitstellung von Raufutter wird durch eine tiergerechte Beschäftigung dem Schwanzbeißen vermindert. Auch bei bereits aufgetretenem Schwanzbeißen bewährt sich die Zugabe von Raufutter als effektive Gegenmaßnahme.