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Nicht nur die Landwirtschaft verunreinigt das Grundwasser
Rückstände des Gesamtherbizids Glyphosat werden immer wieder in Gewässern, vielen Lebensmitteln und im Grundwasser nachgewiesen. Letztlich soll fast jeder in Deutschland Glyphosat im Urin haben (Studie von 2015). Die Hauptschuld dafür trug bisher allein die Landwirtschaft. Immerhin 80% aller weltweit genutzten Unkrautvernichtungsmittel enthalten Glyphosat.
Umweltforscher:innen der Universität Tübingen stellten jedoch fest, dass die Quelle auch noch woanders liegt.
Denn etwas war merkwürdig an den Glyphosatwerten im europaweiten Grundwasser. Die höchsten Konzentrationen wurden dann gemessen, wenn Glyphosat noch gar nicht und schon nicht mehr eingesetzt wurde: nämlich im Frühling und im Herbst. In dieser Zeit landen eher Medikamentenrückstände und Haushaltschemikalien im Grundwasser.
Die Forscher fanden AMPA (Aminomethyl-Phosphonsäure) im Grundwasser. Das ist einerseits das Hauptabbauprodukt von Glyphosat und andererseits ein Abbauprodukt unserer Waschmittel.
Es kann daher sein, dass man bei den bisherigen Messungen AMPA als Abbauprodukt von Glyphosat und AMPA als Abbauprodukt unserer Waschmittel gleichgesetzt hat und damit zu falschen Schlüssen gekommen ist.
Damit gilt die Landwirtschaft nicht mehr als alleiniger Verursacher AMPA verunreinigten Grundwassers.
Quelle:
https://www.agrarheute.com/pflanze/landwirtschaft-stammen-glyphosat-rueckstaende-waschmittel-617608, zuletzt besucht: 22.03.2024
https://www.boell.de/de/glyphosat?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjw2PSvBhDjARIsAKc2cgOmcrrcgC7jgkcG2wqjaUq-CWsrhwlO1Phy566zWG-L8kNAesSnNuMaAnXTEALw_wcB, zuletzt besucht: 22.03.2024