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Geschichte unserer Kuh

(Bild: Sebastian Nagel)

Wie die Kuh ihr langes Fell verlor und Flecken bekam

In diesem Blog erfährst du, wie wir zu unserer Kuh kamen. Wie haben wir sie domestiziert, gezüchtet und den ersten Liter Milch getrunken?

Das Rind half uns sesshaft zu werden. Wir haben sie verändert und sie hat uns verändert.

Welche Beziehung haben wir zur Milch? Am Anfang vertrugen wir sie nämlich gar nicht. Das hat uns nicht davon abgehalten, sie konsequent zu trinken.

 

Wie wir auf die Kuh gekommen sind

Unsere heutigen Rinder stammen alle vom Auerochsen ab, erfahren wir auf Kuh-Projekt.de. Er hatte einen schweren Kopf, große Hörner, schwere Knochen, einen sehr kräftigen Körper und schwarzes Fell. Die ersten Hinweise auf domestizierte Auerochsen fanden Wissenschaftler in Nordwestindien, Pakistan und Iran. Sie datieren diese Funde auf vor 10.500 Jahren.

Nahe Verwandte des Auerochsen, auch Ur genannt, sind der amerikanische Bison und der europäische Wisent. Büffel, Wasserbüffel und das Yak sind ebenfalls verwandt. Unser Rind hatte also eine Menge großer, kräftiger Verwandter. Wie konnte daraus unsere eher kleine, kurzhaarige Milchkuh entstehen?

Am Anfang fing man die Auerochsen ein. Man zähmte sie, gewöhnte sie an den Menschen und gab ihnen regelmäßig Futter. Eingezäunt wurden sie erstmals nur nachts, um sie gegen Raubtiere zu schützen. Der Mensch machte sich zu Nutzen, dass der Auerochse ein Herdentier ist. Man hielt sie in Herden. Somit waren die Tiere zufrieden.

Die regelmäßige Nahrung und die Sicherheit durch den Menschen, veränderte die Auerochsen. Sie konnten sich bequemer und sicherer fortpflanzen.

Auch auf uns hatte das Einfluss. Wir bekamen regelmäßig Fleisch, Leder und Milch und mussten nicht mehr den großen Herden hinterher ziehen. Wir konnten uns erlauben, sesshaft zu werden. Er verhalf uns auch zu einigem Komfort. Denn sein getrockneter Dung diente uns als Bausubstanz. Damit bekamen wir jede Fuge dicht, durch die ein kalter Wind in die Häuser kroch. Außerdem benutzten wir den Talg der Tiere als Brennmaterial für beispielsweise Fackeln. Talg ist eine Fettschicht, die sich auf die Haut legt, damit diese nicht austrocknet. Sie kommt aus den Talgdrüsen. 

Erste Hinweise auf Ackerbau und Landwirtschaft fand man früher, vor 12.000 Jahren. Bis man Rinder vor den Pflug (erster Einsatz vor 5000 Jahren) spannte, sollten zwar noch einige Jahre ins Land ziehen, doch schon jetzt brachte der Auerochse schon einigen Mehrwert für die Feldarbeit mit sich. Zum einen konnten die Felder mit seinen Fäkalien gedüngt werden und zum anderen bot sein Fleisch und seine Milch eine gute Alternative, wenn die Felder durch Missernten oder den Winter brach lagen.

Ein rundum brauchbares Tier und der Beginn einer langen Symbiose.

Im 16. Jahrhundert brachte Europas Kolonialisierung das Rind nach Süd- und Nordamerika. Im 19. Jahrhundert kommen dann Australien und Neuseeland als Weideländer hinzu.

Man geht heute davon aus, dass es etwa 1,6 Milliarden Rinder gibt. Sie sind somit die zahlenmäßig stärkste Großsäugerart.

Wie es dazu kam, dass der Auerochse zum Rind wurde, erfahren wir im nächsten Abschnitt.

 

Mit Zucht und Ordnung zur Hochleistungskuh

Weltweit gibt es 450 Rinderrassen. Unterschieden werden sie in zwei Gruppen. Die Europäischen Bos taurus und Zebus, indische Buckelrinder. Die europäischen leben in den gemäßigten Zonen. Die Zebus leben dort, wo es heißer ist. Sie haben lange Ohren und eine dünne Haut, wodurch sie gut schwitzen können. Sie tragen einen auffälligen Buckel auf den Schultern ähnlich wie ein Kamel. Darin lagern sie Fettreserven für schlechte Zeiten, schreibt Dialog-Milch.de.

Die Ursprünge der Züchtung europäischer Rinder liegen in Anatolien, was heute zu Syrien und dem Irak gehört. Von dort aus wurden die Tiere nach Europa getrieben. Dort wurden sie so gezüchtet, dass sie für den jeweiligen Lebensraum und die Bedingungen gewappnet waren. Ein gutes Beispiel dafür ist das schottische Hochlandrind, erfahren wir ebenfalls auf Dialog-Milch.de. Es trotzt Regen und Wind mit seinem langen, dichten Fell.

Wir begannen bereits sehr früh damit, darauf zu achten, dass sich nur die gesunden Tiere vermehrten. Damit war der Grundgedanke der Züchtung bereits geboren. Dieser wurde über die Jahre verfeinert. Wir ließen die Tiere sich miteinander fortpflanzen, die uns am meisten davon gaben, was wir brauchten: Fleisch, Horn, Leder und Milch. Noch eine interessante Eigenschaft war uns bei der Züchtung wichtig, eine Charaktereigenschaft: Fügsamkeit. Tiere, die fügsam waren, bedeuteten weniger Scherereien.

Die Tiere veränderten sich durch die Zucht. Aus wilden, schwarzen Auerochsen wurden fügsame, gescheckte Kühe. Die Figur wurde weniger athletisch. Der Kopf, die Hörner und die Knochen wurden kleiner gezüchtet. Denn so verlor das Rind nicht so viele Nährstoffe an das Wachstum dieser Körperteile.

Als das Rind Ende der 1950er Jahre an Bedeutung als Zugtier verlor, wurde es ganz für seine neuen Einsatzgebiete gezüchtet. Es entstanden Fleischrassen, Milchrassen, Robustrassen (wie das schottische Hochlandrind) und Zweinutzrassen. Es entstand die moderne Hochleistungskuh.

Aber nicht nur wir veränderten die Kuh auch sie veränderte uns.

 

Alle Menschen waren laktoseintolerant

Die Kuh spielte für die Entwicklung des Menschen eine große Rolle. Denn sie erst ermöglichte es uns, sesshaft zu werden. Aus den Knochen schnitzten wir unsere ersten Nähnadeln, mit denen wir die getrockneten Häute der Rinder zu Zelten oder Kleidung aneinander nähten, erfahren wir auf BR. Die Menschen konnten an Orten ausharren, an denen es sehr kalt war. Sie mussten nicht, mit den Jahreszeiten und Herden mitziehen.

Die Kuh hat uns aber nicht nur ernährt und in unserem Fortschritt unterstützt, sie sorge auch für eine Veränderung in unserem Inneren.

Denn obwohl wir bereits seit 11.500 Jahren Milch trinken, vertragen wir sie erst seit 5.000 Jahren, berichtet National Geographics. Normalerweise produziert unser Körper das Enzym Laktase bis zu unserem fünften Lebensjahr, dann endet sie. Laktase sorgt dafür, dass wir den Milchzucker in der Milch abbauen können. Wenn der nicht abgebaut werden kann, entstehen im Magen Kohlenstoffdioxide, wodurch wir Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Koliken bekommen können.

Die Evolution und der konstante Milchkonsum haben jedoch über die Jahre bewirkt, dass bei manchen ein neues Gen entstand, dass den Körper daran hindert, die Laktaseproduktion ab dem fünften Lebensjahr einzustellen, erfahren wir auf Zeit.de.

Das brachte für diejenigen einen enormen Vorteil. Denn wenn es Missernten gab, konnten diejenigen, die bereits Laktose vertrugen, fehlende Nährstoffe durch die Milch erhalten. In solchen Zeiten starben viele Menschen mit einer Laktoseintoleranz entweder an Hunger oder durch Milchkonsum, der zu Durchfall führte und so die letzten Nährstoffe aus ihren Körpern spülte.

Man nimmt an, dass es durch Missernten dazu kam, dass am Ende immer mehr Menschen Milchzucker vertrugen.

Wir wollen wissen, was das ist, das uns über Jahrhunderte Bauchschmerzen bereitet hat und auf das heute niemand mehr verzichten möchte.

 

Das weiße Gold: Die Milch

Das Bundeszentrum für Ernährung sagt, dass die Milchproduktion der wichtigste Betriebszweig der deutschen Landwirtschaft ist. 32,5 Millionen Tonnen Milch flossen im Jahr 2021. Eine einzige Kuh steuerte durchschnittlich 8.488 Kilogramm im Jahr dazu bei. Mit 30 Millionen Tonnen pro Jahr ist Deutschland der größte Milchlieferant der EU. Pro Kopf trinkt jeder im Jahr etwa 50 Liter, erfahren wir auf Quarks.

Die Kühe wurden zu Hochleistungssportlern gezüchtet. Kein anderes Tier hat einen solch großen Euter. Prall gefüllt kann er bis zu 30 Liter enthalten. In den 50ern gab eine Kuh pro Jahr nur 2560 Liter Milch. Mittlerweile sind es 8460 Liter.

In der frühen Phase nach der Geburt kann eine Kuh gute 30-40 Liter Milch geben. Dafür braucht sie 120 Liter Wasser und 23 Kilogramm Trockenmasse. Wissenschaftler vergleichen diesen Energiebedarf und Kraftakt damit, als würde ein Mensch dreimal am Tag einen Marathon laufen.

Kühe sind so gezüchtet, dass sie um jeden Preis Milch produzieren, auch wenn sie unterversorgt sind. Dafür nehmen sie das Fehlende aus ihrem Körper und ihren Fettreserven. Dadurch können sie abmagern und andere Mängel bekommen. Auch Organe können darunter leiden.

Gerade in dieser Zeit der körperlichen Höchstleistung treten Krankheiten auf. Am Euter, an den Fruchtbarkeits- oder an den Stoffwechselorganen. All diese Krankheiten verursachen eine geringere Milchmenge.

34% der Kühe, die jährlich aussortiert werden müssen, sind krankheitsbedingt aussortiert worden. 20% noch wegen Fruchtbarkeitsstörungen. Wenn sie nicht befruchtet werden können, bringen sie auch keine Milch.

Forschungen haben ergeben, dass eine wohl genährte Kuh, gute 12 Jahre eingesetzt werden könnte. Aktuell werden die meisten Milchkühe allerdings nur fünf Jahre verwendet. Da sie durch Dauerbelastung und Nährstoffmängel oft vorher schon viele Beschwerden haben. 

Es gibt jedoch Hochleistungshöfe, wo die Tiere bis zu 20 Jahre alt werden. Der entsprechende Bauer baut nicht auf die Zahlen der jährlichen Milchleistung, sondern auf Lebensleistung und Gesundheit. Dadurch spart er Tierarztkosten und hohe Futterkosten.

Eine hohe Milchmenge hat ihren Preis. Die Futterkosten und Tierarztkosten sind enorm hoch. Außerdem brauchen kranke Tiere sehr viel Zuwendung. Pflegeaufwand und Milchleistungseinbußen machen eine kranke Kuh teuer. 

Aber die Züchtung durchläuft gerade einen Wandel. Es stehen viele Abgangsdaten zur Verfügung. Das sind Daten darüber, warum Kühe ausfallen. Beruhend auf diesen Daten versucht man, Kühe zu züchten, die länger leben und gesünder sind.

 

Fazit

Die Milch begleitet uns nun schon fast seit 11.000 Jahren und es sieht nicht so aus, als verliere sie an Bedeutung.

Das Rind gehört zu uns Menschen. Wir haben uns mit ihr entwickelt, sind sesshaft geworden und haben unseren Körper dahin gebracht, dass er Milch überhaupt verträgt.

Auch die Rinder haben wir sehr verändert. Wir haben sie von einem wilden Tier zu einem absolut leistungsstarken Nutztier gemacht, folgsam und geduldig.

Es bedarf in dieser zähen Leistungsbereitschaft aber unserer Pflege und unseres Schutzes.

Auch Feld und Stall versucht die Kuh gesund zu halten. Deshalb möchten wir dir fünf unserer Produkte ans Herz legen, die die Kuh bei Laune halten.

 

Pansenpower ist appetitanregend, vitalisierend und stärkend.

Allicin pro stärkt das Immunsystem und erhält gesunde Euter.

BI-Pill schützt vor Übersäuerung in Pansen und im Blut, bewahrt vor Austrocknung und regt die Trinklust bei Kälbern an.

CA-Pill Calciumversorgung und weniger Gebärlähmung.E-Pill mehr Gesundheit und Leistung.

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