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Verdauungsprobleme bei Kühen

(Bild: Shutterstock)

Schlagen auf Magen und Milchleistung

In diesem Blog schauen wir uns die Magen- und Darmbeschwerden bei Kühen an. Wie entstehen sie? Wie wie vergehen sie wieder?

Der Darm und die vier Mägen der Kuh sind von entscheidender Bedeutung für ihr Wohlbefinden und ihre Produktivität: Wichtig und sensibel.

Ob Pansenazidose, Leaky Gut oder Blinddarmblähungen, alles kann kommen. Wir zeigen, wie es wieder geht oder gar nicht erst entsteht.

 

Die Mägen der Kuh

Die Kuh hat 3 Vormägen und einen Hauptmagen, den Labmagen. Diese sind nötig, um die schwer verdaulichen, faserreichen Pflanzenteile, die die Kuh vertilgt, aufzuspalten und nutzbar zu machen. 

In den Vormägen gärt das Futter, wird gepresst und von zahlreichen Organismen (Bakterien, Einzellern und Pilzen) zerspalten. In den Vormägen ist so viel Betrieb, sie erinnern an eine Großbaustelle. Der Pflanzenbrei wird immer wieder hinaufgewürgt ins Maul. Dort zermahlt ihn die Kuh und schluckt ihn wieder.

Ein munteres Hin und Her, bei dem viel Speichel gebraucht wird, erfahren wir auf medienwerkstatt-online.de. Es ist daher wichtig, dass die Kuh viel kaut, damit dadurch Speichel produziert wird. Sonst kann der Magen übersäuern: Pansenazidose.

Futter ist von Vorteil, an dem die Kuh auch ordentlich zu kauen hat: Genug Struktur? Partikelgröße? Stärke zur Speichelbildung?

 

Der Darm

Der Darm spielt eine entscheidende Rolle. Er ist nicht bloß ein Abwasserkanal, wodurch alles Ungebetene hinausfließt. Er liefert der Kuh Nährstoffe und hält Giftstoffe davon ab, in die Blutbahn zu gelangen, erfahren wir auf elite-magazin.de.

Hier gibt es ein feinjustiertes Zusammenspiel verschiedener Organismen: Bakterien legen einen Biofilm auf die Darmschleimhaut und senken den pH-Wert, indem sie Milchsäure bilden. Bacillussporen im Darm fördern die lokale Immunität und hemmen Keime daran zu wachsen und Schaden anzurichten. Hefen (einzellige Pilze) fördern die Entwicklung von Bakterien, die Zellulose (Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände) spalten und Bakterien, die Milchsäure verbrauchen, erfahren wir auf osera-agrar.de.

Der Darm besitzt einige Selbstheilungskräfte, wenn er dafür die nötigen Voraussetzungen geliefert bekommt. Er ist somit zentraler Bestandteil des Immunsystems. Gerade bei Kälbern ist diese Schutzfunktion besonders wichtig.

Störungen am Darm kommen, wenn etwas fehlt: Wasser, vielfältige und saubere Nahrung. Auch Umweltfaktoren können der Kuh auf Darm und Magen schlagen: Stress, Hitze, Antibiotika oder Stallwechsel.

Folgen: Die Kühe fressen weniger, das Futter wird vom Magen und Darm nicht richtig verwertet (es bleiben Rückstände im Kot) und die Milchleistung geht zurück. Danach kommt es zu Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall.

Ein beeindruckendes, lebenserhaltendes Geflecht, das auch schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann.

 

Hitze geht auf den Darm: “Leaky Gut”

Kühe vertragen keine Hitze. Überhaupt nicht! Schon bei 15 °C (dazu hohe Luftfeuchtigkeit: 70%) können sie nicht mehr still liegen, fressen weniger, es geht ihnen die Atemluft aus und die Herzfrequenz steigt, erfahren wir auf wissenschaft.de.

Steigt die Umgebungstemperatur noch weiter, erhöht sich die Körpertemperatur und die Kühe fangen an zu hecheln. Infolgedessen verlieren sie große Mengen an Flüssigkeit und Mineralstoffen. Stoffe, die an anderen Stellen dringend gebraucht werden.

Die Kuh hat einen verzweifelten Trick, um die Hitze zu durchstehen: Sie verringert die Durchblutung des Darms. Sie kann dadurch die Wärme der Körperoberfläche ableiten. Die Darmwand verliert so jedoch ihren Schutz und wird undicht: “Leaky gut”. So können schädliche Bakterien einströmen und Entzündungen auslösen.

Das Immunsystem muss an diesen Stellen des Darms aktiv werden und verbraucht wichtige Energie, um den Darm zu verteidigen. Am Ende verliert die Kuh durch ihren Trick eine ganze Menge Energie. 

 

Pansenazidose

Bei einer Pansenazidose ist einer der Vormägen übersäuert, sprich der pH-Wert im Magen ist zu niedrig. Es werden mehr Fettsäuren produziert, als abtransportiert werden können.

Ausgelöst werden kann sie durch Futter mit falscher Beschaffenheit: Solches mit zu viel Energie und zu wenig Struktur. Bei solchem Futter muss die Kuh nicht so viel kauen wie sonst bei ihrer faserreichen pflanzlichen Kost. Es wird zu wenig gekaut, wodurch Speichel fehlt. Im Speichel befindet sich Bicarbonat, was der Übersäuerung entgegenwirkt, erfahren wir auf bicarz.com.

Während der Verdauung entstehen im Pansen Fettsäuren. Optimalerweise, wenn alles im Gleichgewicht ist, werden sie ins Blut überführt und liefern der Kuh Energie. Diese Harmonie bleibt eher bestehen, wenn die Kuh über den ganzen Tag hin fressen kann und das Futter ihr genügend Kauschläge ermöglicht.

Wenn der Pansen aber übersäuert, fehlt der Kuh eine wichtige Energiequelle und die Milchleistung leidet darunter.

 

Blinddarmblähungen

Blinddarmblähungen entstehen, wenn der Darm nicht mehr arbeitet, wie er sollte. Der Blinddarm befindet sich am Anfang des Dickdarms. Die darin enthaltenen Bakterien, Viren und Pilze bauen weiter Pflanzenteile ab. Dabei entsteht Gas. Wenn das nicht abtransportiert werden kann, staut es sich in diesem Darmtrakt, erfahren wir auf gesunderinder.unibe.ch.

Ein Teufelskreis beginnt: Der Darminhalt wird nicht mehr abtransportiert und doch entstehen mehr Bakterien, die abbauen und somit noch mehr Gase produzieren. Dieser Bereich quillt unter den entstandenen Gasen auf.

Folgen: Wenig Appetit, Kollikerscheinungen: Sie sind unruhig, trippeln mit den Hufen, können nicht ruhig liegen oder holen sogar zu Tritten gegen den schmerzenden Bauchraum aus. Die Kuh scheidet keinen Kot mehr aus und die rechte Hungergrube beult sich aus.

Ganz genau weiß man noch nicht, wodurch diese “verminderte Darmaktivität” ausgelöst wird. Doch ist man überzeugt, dass es etwas mit Hormonen, Nerven oder mangelnden Nährstoffen zu tun hat.

 

Lösungen

Pansenpower Appetitanregend, stärkt den Pansen (Gegen Azidose), gegen Übersäuerung im Pansen, bringt Energie zurück. Einsetzbar bei Stoffwechsel- und Verdauungssymptomen.

Die 2-fach fermentierten Hefen regen die Pansenaktivität an und fördern somit den Verdauungsapparat.

bi-ph-Bolus-bikarbonat: Gegen Azidose, enthält hochwertiges Bikarbonat, kurativ und präventiv einsetzbar, gut bei Hitze oder Transportstress.

Crypto-block-fuer-kaelber: Für neugeborene Kälber, fördert natürliche Abwehrkräfte des Darms, stimuliert Gesundheit, Wachstum und Abwehrkräfte.

d-bolus-bicarbonat: schnelle Wirksamkeit, stabilisiert und reguliert Wasser- und Elektrolythaushalt des Kalbes, unterstützt die Verdauung, steigert Durst und Trinkvergnügen (gut bei Durchfall).  

Euro-Vital-Bolus: Ergänzungsfuttermittel für Kälber. Beugt Austrocknung bei Durchfall vor und stabilisiert die Darmflora.

Indigestion-Pulver: Ergänzungsfuttermittel in Pulverform, regt Pansentätigkeit an und sorgt für eine ausgewogene Pansenflora.

Kalvital: Ergänzungsfuttermittel für Kälber zur Unterstützung der Darmfunktion und zur Förderung der Verdauung. Enthält Fasern zum Schutz der Darmwand und zur Verlangsamung der Darmpassage, um die Aufnahme von Feuchtigkeit und Nährstoffen zu unterstützen. Außerdem liefert es Elektrolyte, wichtige Vitamine und Energie.

licopect-stop: Auflösbares Mittel für Kälber, fördert die Darmfunktion und verdickt den Stuhlgang.

Licosol-fluessig: Licosol ist ein flüssiges Ergänzungsfuttermittel, das die Darmfunktion und die Widerstandskraft unterstützt.

 

Fazit

Unsere Kuh fährt auf Hochtouren. Damit dieser feinabgestimmte Apparat läuft, der sich unter dem fleckigen Fell verbirgt, braucht er die richtigen Nährstoffe.

Nährstoffmängel können zu großen Problemen im Getriebe führen. Gut, wenn man gezielt Nahrungsergänzungsmittel einschleusen kann.

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