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Klauenbeschwerden der Kuh: Ursachen und Folgen

(Bild: Shutterstock)

Durch kaputte Klauen leidet die Kuh und der ganze Betrieb

In diesem Blog schauen wir uns die Ursachen für Klauenerkrankungen bei Kühen an. Wir wollen wissen, was sie auslöst und wie man sie verhindern kann.

Klauenprobleme bedeuten Schmerzen für die Tiere, hohe Tierarztkosten und eine erhebliche Verringerung der Milchleistung.

Was ist wichtig für die Klauenpflege und die Klauengesundheit?

 

Gesunde Klauen, Gesunde Kühe

Eine simple Gleichung, aber sie hat es in sich. Haut und Klauen sind der Schutzpanzer der Kuh. Sie schützen sie gegen Bakterien, Viren und Pilze, solange dieser Panzer robust und gesund ist. Wird er brüchig, können auch die Gefahren eindringen.

Auf IFL.Bayern.de erfahren wir, dass 10% der Kühe wegen Klauenproblemen remontiert werden. Also gar keine Erträge mehr erbringen und ausgetauscht werden müssen.  Mehr als ⅓ der Kühe gehen lahm. wie man sagt. Sprich, sie schleppen sich nur noch unter größter Anstrengung und unter heftigen Schmerzen von ihrer Liege- zur Futterstelle oder zur Melkmaschine. Wenn sie das überhaupt noch können. Die Milchleistung geht zurück, sie magern ab und die Entzündung schreitet ungehemmt voran.

Alles in allem frisst so eine Klauenerkrankung bis zu 640 € an Betriebskosten auf, errechnet Milchpur. Der Milchausfall, Medikamente, Pflegezeit und Tierarztkosten, all das fällt zusammen und summiert sich zu unwillkommenen Ausgaben.

Agrarheute hat eine weitere Rechnung aufgestellt:  Einmal Klauenpflege kostet circa 12 Euro pro Tier. Es wird geraten, seinen Kühen zweimal im Jahr diese Pflege zu gönnen. Die Klaue wird dabei unter die Lupe genommen und wieder auf eine normale Größe und einen normalen Winkel geschnitten.

Um den richtigen Zeitpunkt für die Klauenpflege, den Tierarzt oder eigene Maßnahmen zu bestimmen, muss man seine Tiere natürlich kennen und deren Alarmsignale deuten können.

Das schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.

 

Alarmsignale der Kuh: SOS 

Die Klauen der Kuh bieten erste Anzeichen dafür, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Sind sie zu weich, zu hart, blutig, entzündet oder verhornen schnell, dann weist das auf ein Problem hin.

Stoffwechselprobleme oder Ernährungsmängel schlagen sich in den Klauen nieder, mindern deren Qualität und machen sie anfällig für das schadvolle Eindringen von Bakterien und anderen Organismen.

Das deutlichste Signal gibt die Kuh selbst: Sie hat Schmerzen. Das kann sie nicht verbergen. Wieso sollte sie auch? Die vier Klauen tragen eine so gewaltige Masse. Wenn die Kuh darin Schmerzen leidet, drückt ihr gesamtes Gewicht auf diese Stellen. Gehen und Stehen wird zur Qual. Das Futter bereitet keine Freude mehr. Manchmal können sie kaum noch aufstehen.

Schlimmstenfalls kann die Kuh gar nicht mehr aufstehen. Dann wird sie zur Last für den Hof.

Aber woran liegt das?

 

Ursachen entzündeter Klauen

Klauen für weiche Böden: Die Klauen der Kuh laufen vorne spitz zusammen und die Außenklaue ist länger als die Innere. Am liebsten setzt sie damit zuerst auf, bevorzugt auf weichem Untergrund. Das ist natürlich nicht immer der Fall. Häufiger bewegt sie sich auf hartem und ebenem Boden.

Darauf wird die Außenklaue immer zuerst belastet. Die Kuh setzt ihre Klaue auf und ihr gesamtes Gewicht drückt nach. Auf weichem Boden kann das Gewicht besser verteilt werden, weil die Klaue so gleichmäßiger Halt findet. Die Außerklaue wird auf hartem Boden übermäßig beansprucht, wodurch die Hornschicht an dieser Stelle stärker und schneller wächst. Dadurch wächst das Ungleichgewicht und die Belastung dieser Stelle wird immer stärker. Ein Teufelskreis!

Dauerhafte Feuchtigkeit: Auch draußen können sehr trockene oder feuchte Böden den Klauen zusetzen. Bei trockenem Wetter ist der Boden auf Dauer zu hart für die Klaue. Und zu feuchtes Wetter lässt die Klaue nicht trocknen. Bei uns ist es ähnlich. Durch dauerhaft nasse Füße entstehen Schwielen und Entzündungen.

Zu wenig Liegeflächen: Wenn die Kühe zu wenig Liegeflächen haben, können die Klauen weder ausruhen noch abtrocknen. Sie sind dauerhaft feucht und belastet.

Mangelnde Hygiene: Wenn dann noch unhygienische Bodenzustände herrschen, schlägt das noch mehr auf die Klauen. Denn die Stoffe, die im Urin und im Kot der Kühe enthalten sind, greifen die Klauen an.

Stress: Selbst Stress kann die Klauengesundheit beeinträchtigen. Stress schlägt auf das Immunsystem und eines der ersten Anzeichen eines hinkenden Immunsystems sind Klauenprobleme. Es überrascht, wie sensibel Kühe sind und was in ihnen Stress auslösen kann. Als solche Stressfaktoren gelten Wetterextreme, Leistungsdruck und selbst sozialer Stress innerhalb der Herde. Es ist daher für Kühe von Vorteil, wenn sie die Möglichkeit haben, sich von der Herde entfernen zu können.

Fehlerhafte Ernährung: Mangelerscheinungen können die drei üblichen und gefürchteten Kuhkrankheiten auslösen: Ketose,  Pansenazidose und Hypokalzämie, erfahren wir auf Rindergesundheitsdienst. Klauen brauchen Nährstoffe, damit sie den täglichen Anforderungen Stand halten. Sie müssen gleichzeitig stabil, weich und undurchdringlich sein.

Die Kuh ist also recht sensibel. Doch sie bietet uns aus einem ganzen Katalog an Symptomen Möglichkeiten, die Probleme zu erkennen. 

 

Wie kann man Klauenentzündungen vorbeugen?

Weicher Untergrund: Ein weicher Untergrund, Gras und Erde, reiben die Klauen sauber. So können die Kühe schon selbst für ihre Sauberkeit sorgen. Der weiche Untergrund sorgt dafür, dass die Klauen nicht einseitig belastet werden. Wenn Kühe die Wahl haben, bewegen sie sich lieber über weiche Matten und nachgebende Untergründe. Das trainiert die Klauen und fördert die Durchblutung. Vielleicht so wie bei uns, wenn wir über Sand laufen. Durch den unebenen Untergrund wird der Fuß sanft gedehnt.

Liegemöglichkeiten: Auch Liegeplätze sind wichtig für die Kuh. Da kann sie sich hinlegen, ihre Klauen entlasten und sie trocknen lassen. Die Bedeutung der Liegemöglichkeiten darf für eine Kuh nicht unterschätzt werden. Sie möchte bis zu 12 Stunden liegen. Dazu braucht sie die Möglichkeit. Liegen hat außerdem den lukrativen Nebeneffekt, dass sich die Milchproduktion erhöht.

Kühe bevorzugen saubere Liegeboxen. Gibt es die nicht, stehen sie lieber. Durch das Stehen und die verhinderte Möglichkeit, die Klauen zu entlasten, nehmen die Risiken von Klauenentzündungen zu.

Auslauf: Stresssituationen untereinander können sie auf einer weiten Weide besser entgehen.

Unter Beobachtung: Man sollte seine Kuh beobachten. Hinkt sie den anderen hinterher, hat sie bereits Schmerzen. 

Hygiene: Trockenes und Keimfreies Umfeld

Ausgewogene Ernährung: Ausgewogen und nährstoffreich, so dass sie ihre Gesundheit und ihr dauerhaftes Leistungsniveau halten kann.

Manchmal reicht die Kapazität des Hofs jedoch nicht aus, für derart ideale Zustände zu sorgen. Gerade dann kann man Abhilfe schaffen und sie besonders unterstützen.

 

Wie kann man bestehende Klauenentzündungen lindern und erträglicher machen?

Es gibt hierfür eine ganze Palette an Produkten von Feld und Stall:

eimü Klauensprint Akut Salbe schützt bereits offene Hautstellen und umgibt sie mit einer wasserfesten Schicht gegen weitere Keime. So kann die Kuh ihre Selbstheilung starten.

Witteler Cumbasil Silikatgesteinsmehl hilft dabei, die Liegeflächen auszutrocknen. Außerdem vermindert es den Gestank und das Aufkommen von Insekten.

Holzblöcke zum Entlasten beanspruchter Klauen: Easy hoof Block und Gummiklötze zum Entlasten der Klaue. Der Orthopädische Schuh für die Kuh. Er hilft, die Klaue zu entlasten und den akuten Schmerz erstmal zu verringern.

Wenn die Gesundheit der Kuh geschwächt ist, dauert es erst einmal, bis ihre Klauen wieder robust gegen Bakterien sind. Um Soforthilfe zu schaffen bei Bakterien und geschwächten Klauen, gibt es zur Klauendesinfektion: Podofeet Max.

 

Fazit

Die Gesundheit der Klauen hängt von einigen Faktoren ab. Vor allem aber ist es ein großes Problem in den Milchbetrieben, das viel Geld verschlingt.

Horn und Haut der Kuh sind zunächst ein Schutzpanzer. Ein Panzer funktioniert jedoch nur, wenn er dicht ist. Er ist, wenn wir genau hinschauen, eine Fläche voller Signale, die uns etwas über die Gesundheit der Kuh verrät. Auf ihre Art kann die Kuh uns so sehr präzise mitteilen, was ihr fehlt.

Es ist schön, dass die Rechnung hierbei verhältnismäßig einfach ist. Eine gesunde, wohl befindliche Kuh bedeutet ein Höchstmaß an Erträgen und damit weniger Tierarztkosten. Diese drei Umstände werden auch dem Landwirt ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihn zumindest von ein paar Sorgen befreien.

Was macht ihr, um die Klauen eurer Kühe gesund zu halten?

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