Im Stall ist das Tierwohl schlechter als auf der Weide, Weide macht weniger Arbeit, im Stall ist die Milchleistung besser, mit Weidehaltung lässt sich kein Geld verdienen, Die Eutergesundheit ist auf der Weide schlechter. Diese und viele weitere Behauptungen heizen immer wieder Diskussion über die verschiedenen Haltungssysteme an. Doch jedes System hat Stärken und Schwächen und erfordern deshalb ein unterschiedliches Management. Einige Beispiele erfahren Sie in diesem Beitrag.
Stärken und Schwächen
Jedes System hat sowohl Stärken, als auch Schwächen. Keines der Systeme hat nur Vorteile. Doch noch wichtiger als das Haltungssystem an sich ist das richtige Management, denn nur so können die Stärken des jeweiligen Systems optimal genutzt werden.
Wichtig ist, dass ein System nicht nur im Punk Wirtschaftlichkeit oder Tiergesundheit punktet, sondern dass diese Faktoren miteinander verbunden werden.
Verbraucher bevorzugen die Weidehaltung, da diese dies häufig als tierfreundlicher wahrnehmen. Stallhaltung wird hingegen als unnatürlich und einschränkend empfunden.
Während der Weideperiode schneiden Betriebe mit Weidehaltung bei der Bewertung des Tierwohls besser ab, als Betriebe mit reiner Stallhaltung. Studien berichten, dass sich die Klauengesundheit der Tiere bei Weidehaltung verbessert. Auch wählen die Kühe selbst eher die Weide als den Stall, wenn diesen beides zur Verfügung steht. Im Winter hingegen wird jedoch die Weidehaltung und die reine Stallhaltung im Bezug auf das Tierwohl gleich gut bewertet.
Betrachtet man die Systeme aus wirtschaftlicher Sicht schneidet jedoch die Stallhaltung deutlich besser ab. In Betrieben mit reiner Stallhaltung liegt die jährliche Milchleistung etwa 1000l höher als bei Weidehaltung.
Management auf der Weide besonders wichtig
Zwar bieten alles Systeme sowohl Stärken als auch Schwächen, jedoch können diese durch ein gutes Management kontrolliert werden. Die Bedingungen auf der Weide und in dem Stall sind nicht vergleichbar. Auf der Weide sind die Bedingungen oft schlechter kontrollierbar als im Stall. Dies erfordert daher ein anderes Management. So muss zum Beispiel der Übergang vom Stall auf die Weide bei beginnender Weidesaison gut geplant sein. Es wird empfohlen eine Übergangszeit von etwa 3 Wochen einzuhalten, um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen.