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Ökologische und konventionelle Landwirtschaft im Vergleich

Die Unterschiede zwischen der ökologischen und der konventionellen Landwirtschaft scheinen offensichtlich. Doch ist das eine besser als das andere? Wir werfen einen genauen Blick auf beide Formen der Landwirtschaft und zeigen ihre Stärken und Schwächen.  

Die deutsche Landwirtschaft wird größtenteils konventionell betrieben, wie eine Veröffentlichung des Umweltbundesamtes zeigt. Demnach machten Biobetriebe im Jahr 2015 nur 8,7% aller deutschen Agrarbetriebe aus.

Für viele, gerade kleinere Betriebe ist es vor allem eine Kostenfrage, ob konventionell oder ökologisch gewirtschaftet wird. Für die ökologische Landwirtschaft gelten deutlich strengere Regeln und Gesetze, deren Umsetzung meist mit höheren Produktionskosten verbunden ist.

Außerdem geht es beim Biolandbau nicht nur um die Erzeugnisse selbst, sondern auch um die Art der Erzeugung. Natürlich geht es auch hier um Wirtschaftlichkeit, aber immer mit Blick auf ökologische und ethische Aspekte. Der Erhalt der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen oder eine artgerechte Tierhaltung sind nur zwei Beispiele dafür.

Im Vergleich dazu ist die konventionelle Landwirtschaft auf eine hohe Ertragsleistung ausgerichtet. Umweltbelastungen oder artgerechte Tierhaltung werden hier nur in geringem Maße berücksichtigt. Deshalb herrschen für beide Formen unterschiedliche Voraussetzungen, die die Agrarexperten Gabriele Gollner und Walter Starz zusammengefasst haben.

Die wichtigsten Punkte zeigt dir unsere Tabelle:

Eigene Grafik nach Gabriele Gollner und Walter Starz: “Biologisch oder konventionell – worin liegt der Unterschied?“

Die Unterschiede in Bezug auf die Tierhaltung hat Zeit Online vor einigen Jahren in Infografiken zusammengefasst. Darin werden konventionelle und ökologische Tierhaltung einander gegenübergestellt. Die Zahlen sind heute nicht mehr aktuell, trotzdem geben die Grafiken einen guten Überblick über die großen Unterschiede der beiden Haltungsformen.

All diese Unterschiede sind möglicherweise auch ein Grund für die durchschnittlich höheren Erträge der konventionellen Betriebe. Ein Beispiel ist die Milchleistung von Kühen. Eine Kuh in konventioneller Haltung gibt nämlich im Schnitt 7.200 kg Milch pro Jahr, während die Milchleistung in Biobetrieben durchschnittlich bei 6.500 kg liegt.

Die biologische Landwirtschaft sieht darin jedoch kein Problem, sondern plädiert sogar für einen geringeren Konsum an Fleisch- und Milchprodukten. Grund dafür sind zum einen die Verbrauchergesundheit und zum anderen der Umweltschutz.

Bio oder konventionell: Das wollen Verbraucher

Umfragen zeigen immer wieder, dass Verbraucher großen Wert auf ökologisch erzeugte Produkte legen. Allerdings stimmen die Umfrageergebnisse in der Regel nicht mit der Realität überein. Zumindest zeigt sich der Wunsch nach Bioprodukten nicht im Kaufverhalten der Verbraucher. Tatsächlich besteht nur ein geringer Bedarf an Bioprodukten, den größten Umsatz erzielen nach wie vor Produkte aus konventioneller Landwirtschaft.

Dass Bioprodukte wenig gekauft werden, dürfte vor allem an den deutlich höheren Preisen liegen. Denn deutsche Verbraucher achten beim Lebensmittelkauf vor allem auf möglichst billige Preise. Aus Verbrauchersicht ist der Biolandbau daher noch relativ unattraktiv.

Bio oder konventionell: Was ist nun besser?

Die ökologische Landwirtschaft hat einige Probleme, die in der konventionellen Landwirtschaft nicht auftreten. Das sind zum Beispiel Krankheiten und Schädlinge, die Tieren wie Pflanzen zusetzen und im Biolandbau nicht mit chemischen oder synthetischen Mitteln bekämpft werden dürfen.

Der hohe Konsum an Fleisch- und Milchprodukten der Deutschen steht dem Biolandbau zusätzlich im Weg. Mit ihren höheren Erträgen hat die konventionelle Form hier ganz klare Vorteile.

Im Gegensatz dazu liegt der Biolandbau in Sachen Umwelt- und Tierschutz ganz klar vorn. Auch die konventionelle Landwirtschaft könnte von den umweltschonenden Prozessen profitieren, um sich langfristig zu erhalten.

Die Frage, was nun besser ist, lässt sich deshalb nicht pauschal beantworten. Jeder Betrieb muss diese Entscheidung für sich treffen und erst in Zukunft wird sich zeigen, wohin sich die Landwirtschaft entwickelt. In jedem Fall können sowohl die ökologische als auch die konventionelle Agrarwirtschaft voneinander lernen.

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